Konstruktion eines Blockschaltbildes und Parametrierung der Funktionsblöcke
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Wichtige Simulink-Bauteile
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Herleitung eines Blockschaltbilds am Beispiel: Erzwungene gedämpfte SchwingungGegeben sei die Gleichung: \( m\ddot{x} + d\dot{x} + cx = F\:cos(\omega t) \) Zuerst: Isolieren der höchsten Ableitung\( \ddot{x} = \frac{1}{m} (F\;cos(\omega t) - d\dot{x} -cx) \) Ausgehend von obiger Formel wird die Konstruktion des Blockschaltbilds nun schrittweise dargestellt und mittels Animation erläutert. Schritt 1: GAIN-Block hinzufügen Der Ausgang des GAIN-Blocks ist \( \ddot x\), sein Eingang ist die verbleibende Gleichung. Schritt 2: Summations-Block hinzufügen Der Klammerterm ist der Eingang des GAIN-Blocks. Die Eingänge des Summationsblocks sind der Summand und die beiden Substrahenden des Klammerterms. Schritt 3: Integratoren hinzufügen Aus \( \ddot{x} \) und \( \dot{x} \) sind \( x \) zu berechnen. Schritt 4: \(\dot x\) zurückführen und mit d multiplizieren Schritt 5: \(x\) zurückführen und mit c multiplizieren Schritt 6: Anregung \(F\;cos(\omega t)\) modellieren Endmodell der erzwungenen gedämpften Schwingung
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Beispiel: Erstellung des Modells eines GleichstrommotorsPhysikalisches Ersatzmodellphysikalische Grundgesetze
BewegungsgleichungDrallsatz: \( L_{S/I} = J_{S/I} \omega_{i/I} \) vereinfacht: \( L = J_{M} \omega \: \) und \( \: \large \frac {dL} {dt} = M_{M} \normalsize \) \( \rightarrow J_{M} \dot\omega_{M} = M_{M} \) Mathematisches Modell\( \rightarrow U_{A} = R_{A} I_{A} + L_{A} \dot I_{A} + U_{ind} \) \( \rightarrow U_{A} = R_{A} I_{A} + L_{A} \dot I_{A} + k_{e} \omega \) \( \rightarrow U_{A} = R_{A} I_{A} + L_{A} \dot I_{A} + k_{e} \int \frac {M_{M}} {J_{M}} d \: \omega' \) \( \rightarrow U_{A} = R_{A} I_{A} + L_{A} \dot I_{A} + k_{e} \int \frac {k_{M} \: \: I} {J_{M}} d \: \omega' \) \( \rightarrow U_{A} - R_{A} I_{A} - k_{e} \int \frac {k_{M} \: \: I} {J_{M}} d \: \omega' = L_{A} \dot I_{A} \) Diese Funktion muss jetzt in Simulink als Blockschaltbild dargestellt werden. Schaltbild in Simulink
Nach Erstellung eines Untersystems sieht das Schaltbild folgendermaßen aus:
Simulink-Modelle des Gleichstrommotors Für umfangreiche Modelle in Simulink sollten alle Parameter über ein MATLAB-Skript initialisiert werden. Dazu weist man in Simulink den Funktionsblöcken Variablen zu, die dann über ein Skript mit Werten gefüllt werden. Dadurch hat man eine gute Übersicht über die Parameter und kann diese ggf. schnell ändern.
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KonfigurationsparameterNachdem das Modell aufgebaut und die Parameter initialisiert sind, kann man unter Simulation - Configuration Parameters die Simulationszeit sowie den zu verwendenden Lösungsalgorithmus und seine Eigenschaften eingestellt werden. |
Simulation und ErgebnisZum Schluss startet man die Simulation durch Klicken auf den Button "Start Simulation" bzw. den Menüpunkt Simulation - Start. Nach Ende der Simulation wird das Ergebnis im Scope window grafisch ausgegeben. Die Darstellung der Diagramme kann hier weiter angepasst werden, so z.B. ein Autoscale der Achsen zur kompletten Anzeige der Graphen. |